Eingewöhnungsphase


Optimal für das Kind ist es, wenn Sie genügend Zeit für eine langsame Eingewöhnungsphase bei mir haben. Manche Kinder brauchen dafür 2-3 Wochen, andere Kinder nur ein paar Tage. Trotzdem müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass am Anfang noch Tränen fließen können, bis die Kinder die Trennung akzeptiert haben. Manchmal gibt es aber auch keine Möglichkeit für eine langsame Eingewöhnung, z.B. dann, wenn Sie kurzfristig wieder arbeiten müssen. Erstaunlicherweise kommen viele Kinder damit in der Regel ganz gut klar. Sie merken anscheinend, dass es nicht anders geht und fügen sich sehr schnell ein. Erfahrungsgemäß spielt dabei der erste Kontakt zur mir eine entscheidende Rolle.

Am einfachsten für Ihr Kind ist es, wenn die erste Orientierung Ihres Kindes im Spielbereich durch Vater oder Mutter begleitet wird. Zumindest in den ersten drei Tagen, die als entscheidende Phase für die Eingewöhnung gelten, sollte ein Elternteil grundsätzlich dabei bleiben. Sie sollten sich dabei möglichst im Hintergrund halten, zum Beispiel ruhig auf einem Stuhl sitzen und als vertraute Person dem Kind bei seinen ersten Entdeckungstouren durch die neue Umgebung durch reine Anwesenheit Sicherheit geben.

Wenn das Kind in einer Situation überfordert ist oder Angst hat, wird es bei den Eltern Schutz suchen und sich anfangs auch nur von diesen trösten lassen. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Kind dann auch trösten und nicht versuchen, es zu mir zu schicken. Drängen Sie Ihr Kind nicht, sondern lassen Sie es das Tempo der Eingewöhnung selbst bestimmen. Ihr Kind entscheidet selbst, wann es Kontakt zu mir aufnimmt. Es geht in diesen Tagen vor allem darum, dass es lernt, dass es in der neuen Umgebung sicher ist.

Die Eingewöhnungszeit dauert meist zwischen ein bis zwei Wochen. In den ersten Tagen reicht es, wenn Sie mit Ihrem Kind ein bis zwei Stunden bei mir sind. Wie lange diese Anwesenheitszeit ist, richtet sich auch danach, ob das Kind erkennbar belastet scheint oder sich auch noch nach zwei Stunden wohl fühlt. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Kind mich als Vertrauensperson akzeptiert und sich von mir trösten lässt, ist die Eingewöhnung gelungen.

Es ist wichtig, dass Sie sich immer von Ihrem Kind verabschieden. Ein hektisches „Zwischen-Tür-und-Angel-Abgeben“ sollte nicht nur in der Eingewöhnungsphase, sondern grundsätzlich vermieden werden. 

Der Abschied selbst soll natürlich auch nicht unnötig in die Länge gezogen werden. Dass ein Kind beim Abschied von den Eltern weint, kann passieren. Allerdings lässt es sich eher trösten, wenn Sie ihm die Sicherheit geben, dass Sie wiederkommen und nicht einfach verschwunden sind.